Montag, 19. März 2018

"Gute Zeiten, schlechte Zeiten" für die Anleger der P & R aus Grünwald

Eigentlich habe ich gedacht, die "guten Zeiten" des Anlagebetruges sind vorbei, aber eben kam es über die "Ticker" :

Die Fa. P&R Container Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH sowie die P&R Gebrauchtcontainer Vertriebs- und Verwaltungs-GmbH und die P&R Container Leasing GmbH  aus Grünwald bei München sind insolvent (AG München Az.: 1542 IN 726/18, 1542 IN 727/18 und 1542 IN 728/18). Vermutet wird ein Schneeballsystem, es geht um ein Anlagevolumen von rd. 3,5 Milliarden Euro. Gerüchte über Schwierigkeiten waren schon in den letzten Wochen am Markt kursiert.

Stiftung Warentestwarnte im übrigen schon im Sommer 2017 ausführlich vor dieser Geldanlage.

Das Geschäftsmodell von P & R war relativ einfach: Die Anleger kaufen P&R die Container ab und lassen sie daraufhin von dem Unternehmen an Containergesellschaften oder Reedereien weltweit vermieten. Nach wenigen Jahren können sie die Stahlboxen dann zu zuvor in Aussicht gestellten Preisen zurückgeben. Die Preise waren jedoch in letzter Zeit stark eingebrochen – dennoch wurden an die Anlegern lange die vereinbarten Zahlungen geleistet. Das könnte bedeuten, dass diese Zahlungen mit den Geldern von „Neuanlegern“ bezahlt wurden.

"Schlechte Zeiten" für die Anleger: sie können nur hoffen, dass die ihnen gehörenden Container etwas wert sind. Allerdings dürfte es im Einzelfall sehr schwer werden, die Erlöse individuell zuzuordnen – abgesehen davon, dass ein Abverkauf der Container „on block“ der Erfahrung nach einen erheblichen Wertverfall nach sich zieht.

Möglichweiser kann ein Vorgehen der Anleger wegen Falschberatung gegen den jeweiligen Finanzberater / die Bank Erfolg durch einen Schadensersatzanspruch bringen.

Dazu ist allerdings immer eine genaue Einzelfallprüfung notwendig - wie war der Anlagehorizont, das Risikobewusstsein, welche Erfahrungen hatte der Anleger mit solchen Produkten, wurde über die "Weichkosten" und die sonstigen Risiken (einschließlich des Risikos des Totalverlustes) ausreichend klar und deutlich aufgeklärt ?

Dass nennenswerte Zahlungen aus der Insolvenzmasse an die Anlager fließen werden, ist nicht wirklich wahrscheinlich, auch wenn die vorläufigen Insolvenzverwalter  der drei Firmen (alle aus dem Kanzlei Jaffé) zur Zeit noch etwas Anderes behaupten. Wahrscheinlicher ist zwar, dass - wenn die Ermittlungen dies ergeben - die verantwortlich Handelnden vor Gericht gestellt und verurteilt werden.

Durch eine Verurteilung erhalten aber die Anleger keinen Euro zurück.


Lassen Sie sich daher beraten - je früher, desto größer sind die Erfolgsaussichten.

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